Schon vor über 25.000 Jahren formten Menschen in Europa kleine Ton- und Steinfiguren, die heute als „Ur-Göttinnen“ bekannt sind – Sinnbilder uralter Fruchtbarkeits- und Mutterkulte. Die wohl berühmteste ist die Venus von Willendorf mit ihren betonten Rundungen, die Leben spendende Kraft verkörpert. Diese frühen Figuren waren mehr als Dekor: Sie standen für Schutz, Fruchtbarkeit und den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Durch stilisierte Formen wie betonte Brüste, Hüften oder Spiralmuster verbanden sich Spiritualität und Alltagswelt. Jede Figur erzählt von der Sehnsucht, den Lauf der Natur zu verstehen und mit ihm im Einklang zu leben. Heute erinnern uns moderne Interpretationen der Ur-Göttin daran, unsere eigene schöpferische Energie zu entdecken. Sie lädt dazu ein, Weiblichkeit nicht nur biologisch, sondern als schöpferische Kraft zu begreifen: den Mut, neue Wege zu gehen, das Leben zu nähren und Altes loszulassen.
